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Nach diesem Jahr der Krisen und Kriege einen Neuaufbruch der Industrie im kommenden Jahr auszurufen, ist realistisch und nötig. Denn im Hintergrund der allgemeinen Flaute hatten zahlreiche Unternehmen nicht nur kreative Ideen, sie haben in wenigen Jahren einen Markt aufgebaut, auf den sich nun die nach Innovation lechzende Industrie stützen kann. Offene, Linux-basierte Plattformen weisen endlich den Weg zur Realisierung von Industrie 4.0 und zur digitalen Erneuerung der Automatisierung. Wenn sie nichts falsch machen, könnte 2025 ihr großes Jahr werden.

Das Jahr 2024 war ein Jahr der Neufindung. Die offenen, Linux-basierten Automatisierungsplattformen haben sich in einer eigenen Marktübersicht Smart Automation gefunden. Aus einem leeren Slogan haben sie die Offenheit zum Programm aller Beteiligten gemacht. Wer sich in Fabriken anschaut, wie smart auf dieser Basis Industrieautomatisierung wird, wie flexibel und transparent gerade der Shop-Floor, wie schnell und dennoch sicher sich dieser hoch-sensible Bereich für Cloud, Edge und KI öffnet, der weiß, welche Möglichkeiten sich da auftun.

Kann man am Ende dieses Jahres einen positiven Blick auf das nächste richten? Ja! Denn die Kraft der Innovation in unserer Industrie hängt nicht an Regeln und Gesetzen und der Farbe der Koalitionen, die sie beschließen. Und auch nicht am Wohlwollen von Regierungen und Multimilliardären anderer Länder. Sie hängt an der Stärke unserer Ingenieure, und das heißt heute vor allem, an der Stärke unserer Softwareingenieure.

Wann, wenn nicht jetzt!

„Wann, wenn nicht jetzt!“ könnten die Plattformanbieter ausrufen, wenn jemand fragt, wann Innovation und Wachstum in der Industrie wieder die Schlagzeilen der Wirtschaftspresse und der Medien bestimmen. Denn die Technologie dafür ist da, die Plattformen und ihre Ökosysteme funktionieren bereits gut, und zahlreiche Kunden arbeiten produktiv damit an der nächsten Evolutionsstufe der Automatisierung.

„Wer, wenn nicht wir!“ könnten sie ausrufen, wenn jemand fragt, welcher Bereich der Wirtschaft Ideen und Produkte bietet, die weltweit wieder Furore machen können. Denn weder aus Asien noch aus den USA sind vergleichbare Plattformen bekannt. Der Vorsprung beträgt Jahre.

„Wo, wenn nicht hier“ könnten die Plattformanbieter ausrufen, denn ohne Förderprogramme und Subventionen, trotz widriger politischer Rahmenbedingungen und einer äußerst angespannten wirtschaftlichen Lage gerade der Industrie, haben sie einen eigenen Markt für eine völlig neue Hard- und Softwarewelt auf die Beine gestellt, mit der die Kunden und Anwender in allen Branchen nun ihre Krise bewältigen können.

Der Trend zu Linux, offenen Standards und Internet-fähigen APIs ist unübersehbar. Die meisten Impressions (rund 12.000) bekam ein Post in LinkedIn von mir, der das Linux-Logo dem Micosoft-Windows-Logo gegenüberstellte. Und seit einigen Jahren zeigen Use-Cases in nahezu allen Anwendungsbereichen, dass die Offenheit nicht nur flexibel und unabhängig macht, sondern auch zu schnellen und günstigen Lösungen führt. Weil nicht mehr jeder das Rad selbst erfinden muss.

Das Megaphon Marktübersicht

Was fehlt, ist ein größerer Bekanntheitsgrad dieses neuen Marktes offener Plattformen. Und des enormen Potenzials, das sie in der Anwendung bieten. Die Industrie muss in der Breite begreifen, dass an dieser Stelle ganz gezielte Investitionen sehr viel Erfolg versprechen. Es werden die Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen, die das Prinzip des Composable Enterprise verfolgen, und das heißt für ihre Software – gerade in der Fertigung: Sie muss aus Containern bestehen und selbst composable, zusammensetzbar sein.

Diesem Ziel der größeren Bekanntheit widme ich auch 2025 meine ganze Arbeit. Die Marktübersicht Smart Automation bekommt schon Anfang Januar ein neues Gesicht mit neuen Vergleichstabellen und zwei neuen Plattformen und ihren Anbietern, Ubique von TTTech Digital Solutions und netFIELD von Hilscher. Dagegen sieht es so aus, dass Contact Software und Siemens künftig in der Übersicht fehlen, denn sie haben mir bislang für mein Update keine neuen Informationen gegeben.

Die Marktübersicht umfasst: Bosch Rexroth mit ctrlX AUTOMATION, FLECS Technologies mit FLECS, German Edge Cloud mit ONCITE DPS, Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mit netFIELD, KEBA AG mit Kemro X, Lenze mit Lenze NUPANO, Phoenix Contact mit PLCnext Technology, SALZ Automation mit SALZ Controller, TTTech Digital Solutions mit Ubique, TTTech Industrial Automation AG mit Nerve, WAGO mit WAGO OS und WAGO ctrlX OS, und Weidmüller mit u-OS und easyConnect.

Es sind diese Anbieter, die den Unterschied in der Industrie im deutschsprachigen Raum und derzeit international machen. Und wenn sie es wollen, können sie 2025 zum Jahr der offenen, Linux-basierten Automatisierungsplattformen machen.