Seite wählen

Bluestar PLM: Aftersales Reconfiguration & Remanufacturing Modul

Auftragsfertigung für die Schwerindustrie ist Sondermaschinenbau. Jedes Produkt ist anders, und für jedes muss höchste Qualität garantiert werden. Wenn sich die Ausrüstung dem Ende ihres Lebenszyklus nähert, kommt mit dem Service eine zweite Art von Engineering ins Spiel. Denn die Modernisierung solcher Teile und Baugruppen erfordert sehr spezifische Erfahrungen, was im Einzelfall ersetzt werden muss und einfach repariert werden kann.

Bluestar PLM bietet nun das Aftersales Reconfiguration & Manufacturing Modul für diese Art des Engineerings an. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit Xtek entwickelt und ist derzeit konkurrenzlos.

Xtek in Cincinnati, OH, USA, liefert weltweit kundenspezifisch konstruierte und gefertigte Teile und Baugruppen für die Schwerindustrie. Der Schwerpunkt liegt auf Kupplungen, Industriegetrieben und Kranrädern, insbesondere für die Stahl- und Aluminiumindustrie, den Bergbau, Werften und die Stromerzeugung. Xtek wurde 1909 gegründet und befindet sich seit 2000 in Mitarbeiterbesitz. Seit Ende 2021 ist Xtek Nutzer von Bluestar PLM, eine Software des dänischen Anbieters PDM Technology Group.

Als der Wechsel vom ERP-System AX 2009 zu Microsoft Dynamics 365 F&SCM/AX anstand, musste laut Mohamad Daher, Director of Engineering, gleichzeitig eine geeignete Lösung für das Management der Engineering-Daten gefunden werden. Als vollständig eingebettete Software bot sich Bluestar PLM natürlich sofort an.

Mit Hilfe des Supports der PDM Technology Group wurden alle Altdaten aus AX 2009 und den langjährig genutzten CAD-Lösungen AutoCAD und SolidWorks migriert und unter das gemeinsame PLM-Dach gestellt. Schnell zeigte sich der große Vorteil von PLM: Jedes Teil hat eine eindeutige Nummer und Bezeichnung. Für die Suche nach einem Teil oder einer Baugruppe reicht innerhalb des PLM-Systems eine einzige Eingabe, und es ist ersichtlich, dass jedes Teil eine Revision durchlaufen hat und freigegeben ist.

„Die Suchfunktion von Bluestar PLM ist wirklich einfach zu bedienen“, sagt Aaron D’amico, Industrial Engineering Manager bei Xtek. „Und jetzt sind dieselben Daten auf Knopfdruck für alle Engineering-Disziplinen sowie für die Qualitätsabteilung verfügbar und verknüpft mit den ERP-Daten.

Mohamad Daher, Director of Engineering, Xtek (Foto Mohamad Daher)

Mohamad Daher fügt hinzu: „Das war vorher nicht der Fall. Es gab keine Verbindung zwischen dem alten ERP-System und den technischen Daten. So mussten zum Beispiel die Qualitätsingenieure in ihren Prozessen immer wieder nach den richtigen Modellen und Zeichnungen suchen und fragen. Eine sehr zeitaufwändige Arbeit.“

Es war auch eine geschäftskritische Arbeit, denn viele Xtek-Produkte müssen zertifiziert werden und einen Nachweis über die korrekte Herstellung und die verwendeten Materialien liefern. Mit Bluestar PLM ist all dies nun unter einer einzigen Nummer, der Objekt-ID, gespeichert und kann jederzeit abgerufen werden. Auch für Mitarbeiter, die nicht direkt in der Konstruktion tätig sind. Mohamad Daher: „Alle Daten für die Zertifizierung kommen jetzt aus Bluestar PLM.“

Die Produktionsstückliste ist nicht mehr nur eine Information innerhalb des ERP-Systems. Sie wird in Bluestar generiert, von dort an das ERP-System geliefert und ist immer und direkt mit allen zugehörigen Konstruktionsdaten verknüpft. Auch die Mitarbeiter in der Produktion haben nun Zugriff darauf und können etwa Daten eines vergleichbaren Produktes und von dessen Fertigungsprozessen leicht finden.

Doch Xtek wollte mit PLM mehr erreichen als nur die Unterstützung von Produktentwicklung und Produktion. Denn ein Bereich, der für das Unternehmen immer wichtiger wird, die Produktmodernisierung, braucht und hat eigene Stücklisten und eigene Prozesse.

Mohamad Daher sagt: „Jeden Serviceauftrag haben wir früher neu gedacht. Was ist zu reparieren, was zu ersetzen? Bluestar hat gemeinsam mit uns eine Lösung entwickelt, die dies nun sogar automatisiert.“

Das daraus entstandene Aftersales-Modul ist jetzt als Standardsoftware für alle Kunden verfügbar. Es ermöglicht die automatische Generierung einer Service-Stückliste aus SolidWorks, indem es Teile und Baugruppen erstellt und in Bluestar PLM speichert, was die Gesamteffizienz erhöht. Eine Service-Stückliste kann aber auch in Bluestar PLM erstellt werden, ohne schon eine Zeichnung oder ein CAD-Modell zu haben.

Auf einen Blick ist dabei für den Servicemitarbeiter ersichtlich, was für den einzelnen Serviceauftrag benötigt wird: welche Teile als Ersatz für die alten und nicht mehr funktionstüchtigen Teile zu fertigen, welche Teile zu reparieren und welche wiederzuverwenden sind. All das findet sich in der speziellen Service-Stückliste, die entweder in Bluestar erstellt oder aus SolidWorks generiert wird. Andere CAD-Systeme werden ebenfalls unterstützt.

Kenny Gannon, Service Engineering Manager bei Xtek, beschreibt den großen Unterschied, den die Verwendung von Bluestar PLM für ihn und sein gesamtes Team bedeutet: „Die Entwicklung der Service-Seite von Bluestar hat wirklich dazu beigetragen, die Arbeitsweise meiner verschiedenen Produktgruppen im Service zu synchronisieren. Jede Produktgruppe hatte vorher ihre eigene Arbeitsweise. Jetzt greifen alle auf dieselben Daten zu und folgen denselben Prozessen.“

Früher, so Kenny Gannon, konnte jemand auf eine Zeichnung oder ein 3D-Modell zugreifen und beispielsweise eine Abmessung ändern, wie es für die Reparatur erforderlich war. Jetzt gibt es die Versionshistorie in Bluestar PLM, aber vor allem durchläuft jedes Design seinen Revisionsprozess. Und einmal freigegeben, kann diese Version von niemandem mehr geändert werden.

Dieser einfache, aber klar strukturierte Zugriff auf vorhandene, gültige Konstruktionsdaten ist extrem wichtig, denn jedes Modernisierungsprojekt ist anders. Viele technische Daten sind jedoch bereits vorhanden und werden in genau der gleichen Form wie in einem anderen Projekt benötigt. Dadurch, dass diese Daten zur Verfügung stehen, lassen sich unnötige Arbeiten vermeiden.

Kupplungsbaugruppe (Foto Xtek)

Mohamad Daher beschreibt den Weg, den Xtek von der ersten Implementierung bis heute mit Bluestar PLM gegangen ist: „Am Anfang haben wir das System out-of-the-box verwendet. Dann haben wir gemeinsam mit Bluestar über die möglichen Spezialfunktionen für Service und Qualitätssicherung nachgedacht. Herausgekommen ist eine Lösung, die jetzt auch anderen Kunden als Standard zur Verfügung steht.“

Alle Daten sind im PLM, jeder Entwurf hat seine Revision, und alles ist in der Cloud, denn wie Microsoft Dynamics ist natürlich auch Bluestar PLM eine Cloud-Software. Für Mohamad Daher löst dies jedoch noch ein anderes Problem, das Xtek früher hatte: „In einem Unternehmen mit verschiedenen Standorten arbeiten nun dauerhaft alle auf dieselbe Weise und folgen demselben Prozess. Selbst wenn man Ingenieure von einem Standort zum anderen verlegt, ist das kein großes Problem, und die Ausbildung wird viel einfacher, da alle dasselbe Ziel verfolgen. Bluestar hat uns sehr geholfen, den technischen Teil des Unternehmens unter ein Dach zu bringen.“