u-OS ist das offene, Linux-basierte Betriebssystem von Weidmüller. Damit können Anwender auch eigene oder von Dritten erstellte Apps zur Automatisierung laufen lassen. Jetzt erweitert Weidmüller das Betriebssystem u-OS um den Data Hub. Der voll ins Betriebssystem ab Version 2.2.0 integrierte Data Hub erleichtert es, Daten zwischen Applikationen transparent zu nutzen.
Offenheit und Standards als Strategie
Linux, Codesys, OPC-UA, Container-Apps – Weidmüller gehört zu den Automatisierern, die mit Offenheit und dem Setzen auf Standards die Automatisierung erneuern. 13 solche Plattformhersteller – alle aus Deutschland und Österreich – sind derzeit in der Marktübersicht Smart Automation vertreten. Es sind in alphabetischer Reihenfolge:
Bosch Rexroth mit ctrlX AUTOMATION, FLECS Technologies mit FLECS, German Edge Cloud mit ONCITE DPS, Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mit netFIELD, KEB Automation KG mit NOA, KEBA AG mit Kemro X, Lenze mit Lenze NUPANO, Phoenix Contact mit PLCnext Technology, SALZ Automation mit SALZ Controller, TTTech Digital Solutions mit Ubique, TTTech Industrial Automation AG mit Nerve, WAGO mit WAGO OS und WAGO ctrlX OS, und Weidmüller mit u-OS und easyConnect.
Das Besondere und Gemeinsame aller Plattformen ist ihre tatsächliche Offenheit. Keiner erhebt den Anspruch, dass seine Plattform die einzige sein soll. In ihrer gegenseitigen Ergänzung und Unabhängigkeit liegt ihre Stärke. Sie macht ihre Kunden unabhängig von Hardwareanbietern, und damit so flexibel und agil, wie sie es noch nie waren. Und gleichzeitig befreit es die Plattformanbieter selbst vom Zwang, alle Funktionalitäten für die Kunden selbst zu programmieren. Sie können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.
Die Offenheit betrifft auch die wichtigste Ressource der Industrie in Zeiten der Digitalisierung: die Daten. Jedes Industrieunternehmen kann nun selbst die Daten von Maschinen, Geräten und Anlagen abgreifen, nutzen und einsetzen, für was immer es erforderlich ist. Diese Offenheit der eigenen Plattform u-OS hat Weidmüller nun um eine wichtige Freiheit ergänzt.
Die Infografik zeigt die verschiedenen Möglichkeiten der Datennutzung durch den u-OS Data Hub. (Bild Weidmüller)
Konfigurieren statt Programmieren
Gleichgültig mit welcher Programmierumgebung eine App erzeugt wird, gleichgültig aus welcher Hardware Daten von einer App verwendet werden: Der u-OS Data Hub erlaubt die detaillierte Darstellung von Variablen und ihren Parametern. Damit gestattet er eine sehr einfache Vernetzung von beliebigen Apps, die auf u-OS laufen. Denn er ist ab der Version 2.2.0 vollständig ins Betriebssystem integriert und steht damit allen Nutzern der Plattform zur Verfügung.
Nehmen wir als Beispiel für den Einsatz eine Vernetzung von Anwendungen über die Weidmüller Software PROCON-Connect. Sie stellt verschiedenste Treiber wie den PLCHandler von CODESYS, einen Modbus- sowie OPC-UA-Client oder den Zugriff auf Allen-Bradley-Steuerungen für die Vernetzung von Anwendungen zur Verfügung.
Mit dem u-OS Data Hub können die einzelnen Variablen nun individuell ausgewählt und als Datenpunkt – nur lesbar oder les- und schreibbar – bereitgestellt werden. Der Data Hub zeigt den Datentyp der Variable und ihren Wert mit Zeitstempel an. Das ermöglicht eine einfache Konfiguration statt einer dedizierten Programmierung von Verbindungen.
Im Beispiel einer Automatisierung möchte ein Automatisierer Daten von CODESYS auf Node-RED übertragen. Native CODESYS liefert dem Data Hub Informationen zu Füllständen, Schaltern und Ventilen oder generellen Ereignissen. So sieht der Automatisierer die einzelnen Variablen mit sämtlichen Metadaten aufgelistet. Er möchte in Node-RED die Information zu einem Schalter nutzen. Je nach Schaltung – An oder Aus – wird definiert, wie die Anlage funktioniert. Im Data Hub vernetzt der Automatisierer mit wenigen Klicks die Variablen aus der CODESYS-Applikation mit der Node-RED-App.
Das einfache Konfigurieren mit vorhandenen Daten spart nicht nur Zeit. Wie jedes Vermeiden wiederholter Dateneingabe reduziert es vor allem Fehler. Durch HTTP-Requests können von heterogenen Maschinen Daten im Data Hub dargestellt und vernetzt werden – ohne aufwendiges Programmieren. Damit ist der Data Hub vor allem auch für Fertigungen geeignet, die nicht auf OPC UA basieren.
Der Data Hub ergänzt u-software-Portfolio von Weidmüller
Als Teil des u-software-Portfolios von Weidmüller vernetzt der Data Hub Anwendungen untereinander. In der Grafik zur Veranschaulichung des digitalen Workspace eines Anwenders sieht man auf einen Blick die Bedeutung des u-OS Data Hub. Als Base-Layer steht u-OS auf Linux für Anwender und Partner zur Verfügung, um beliebige Automatisierungsaufgaben oder IoT-Usecases in Angriff zu nehmen.
Der große Kasten mit Anwendungen von OT bis IT, von unterschiedlichen Herstellern und aus diversen Quellsystemen, findet sich aber nun in einem sicheren Rahmen des u-OS Data Hub, der die Daten aus allen Anwendungen für alle Anwendungen sicher bereitstellt.

