Wie reduziert man Aufwand, Zeit und Kosten, die normalerweise mit der Vorbereitung eines 3D-Modells für die Visualisierung verbunden sind? Und wie holt man das volle Potenzial aus 3D-Daten, die ja ohnehin vorhanden sind? Die Antwort von Threedy: Man setzt auf 3D-Streaming statt auf Download und Konvertierung. Und auf die Virtualisierung der Ergebnisse nahezu beliebiger Berechnungen, die im 3D-Raum angestellt werden. Dafür bietet Threedy die Lösung instant3Dhub. Für alle Daten, so wie sie sind, in welchem PLM auch immer, egal wie groß und komplex.
Grundlage des Berichts waren Gespräche mit (von links nach rechts) CEO Christian Stein, Business Development Direktor Thomas Barthel und Stefan Domdey, Vice President Sales. (Fotos Threedy)
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), 1987 von Prof. José Luis Encarnação gegründet, war einer der ersten und ist nach wie vor offensichtlich einer der wichtigen Vorreiter in Computergrafik. Aus diesem Institut an der TU Darmstadt kamen schon viele Spin-Offs, zuletzt 2017 die Visometry GmbH, die im Bereich industrieller Augmented Reality Lösungen tätig ist und mit der Threedy übrigens eng zusammenarbeitet.
Der jüngste Sproß ist die Ende 2020 gegründete und schnell auf rund 40 Mitarbeiter angewachsene Threedy GmbH. Aufbauend auf modernste Container- und Web-Technologie bietet das Haus mit seiner Technologieplattform Visual Computing aller Art, mit dem der Wert von digitalen 3D-Zwillingen für Industrieunternehmen offenbar immens gesteigert werden kann. Das sagen jedenfalls eine Reihe namhafter Kunden, die sich schon seit Jahren auf das junge Team in Darmstadt stützen. Dazu zählen BMW, Daimler, EDF, Porsche, Siemens, Trumpf und andere.
Der Normalfall ist für solche Unternehmen bisher teuer und beileibe nicht effizient genug: Riesige Datenmengen müssen beispielsweise aus einem PLM-System auf einen Grafikserver oder einen Client-Computer gezogen und in das Format eines Visualisierungssystems konvertiert werden. Das kann keineswegs jeder Mitarbeiter, der gerne in den Genuss solcher Visualisierung kommen möchte. Dazu braucht es Spezialisten mit besonderen Kenntnissen, Spezialsysteme und viel Zeit. Von den ausgefeilten Sicherheitsmechanismen ganz zu schweigen, die verhindern müssen, dass die Falschen an diese Daten kommen. Threedy bietet dafür eine Lösung.
Und im Unterschied zu vielen Lösungen, die schon bisher zur schnelleren Visualisierung und Nutzung von 3D-Daten auf dem Markt sind, zeichnet sich instant3Dhub dadurch aus, dass die Daten nicht nur aus jeder Quelle kommen können, sondern vor allem, dass sie in exakt der Genauigkeit berechnet und dargestellt werden, die sie in der Industrie haben und haben müssen. Die erstaunliche Geschwindigkeit schafft das System, indem eben in jedem einzelnen Moment nur der Teil eines beliebig großen Datenmodells auf das Display kommt, um den es geht. Und nur auf Grund der Originalgenauigkeit können mit diesen Daten dann auch alle Arten von Berechnungen und Analysen durchgeführt werden, die in den industriellen Kernprozessen gerade nötig sind.
Threedy sagt, seine Technologieplattform sei so etwas wie „Google Maps für industrielle 3D-Daten“. Damit ist ein doppelter Vergleich gemeint. Einerseits die einfache und schnelle Darstellung der jeweils benötigten Daten in der geforderten Genauigkeit. Und andererseits das Angebot, diese Visual Computing Technologie ganz leicht mit Eingangs- und Ausgangs-API in irgendeine Software einzubinden, so wie eine Hotel-Homepage Google Maps zwecks Anfahrtsbeschreibung einbinden kann.
Eine Vorstellung davon, zu was die Industrie damit befähigt wird und wie es funktioniert, gab CEO Christian Stein beim Digital Product Forum 2022 im Juli im ECS in Stuttgart bei der Präsentation des von Mercedes-Benz mit Threedy realisierten Projekts Digital Augmented Reality CAx (DARC). (Video der Präsentation im Blog von Threedy)
Von der Reparaturanleitung über bereichsübergreifende Zusammenarbeit, DMU bis hin zu VR und AR – die Palette der Use Cases ist extrem breit. (Bild Threedy)
Instant3Dhub ist ein typisches Beispiel für neue Anwendungssoftware, die nicht mehr monolithisch abgeschirmt ist und für die Lizenzen erworben werden müssen. Die Visualisierungs- und Berechnungsjobs mit 3D-Daten werden nach tatsächlicher Nutzungszeit abgerechnet. Skalierung, Plattformunabhängigkeit, leichte Portierbarkeit und hohe Sicherheitsgarantien haben für die Entwickler in Darmstadt absolute Prirität. Gleichgültig, wie groß das 3D-Modell ist, sieht der Zugreifende nur den Teil davon, für den er das Recht dazu hat. Sämtliche in den Unternehmen der Nutzer geltenden Sicherheitsregeln und Zugriffsberechtigungen werden gewissermaßen automatisch in vollem Umfang berücksichtigt. Die Nutzung auf dem Tablett wird genauso unterstützt wie auf jedem anderen Gerät.
Es war die 25-jährige Erfahrung in 3D-Visualisierung, die zur Ausgründung von Threedy führte. Mit einem Kundenstamm, mit dem der Anbieter schon kaum noch als Start-up bezeichnet werden kann. Die Liste der Use Cases, die bereits realisiert wurden, ist lang, aber die der möglichen und denkbaren noch viel länger. Es geht einfach um alles, für was der 3D Digital Twin genutzt werden kann. Und es spielt keine Rolle, aus welchem System die Daten stammen. Das Motto lautet: Any data, any device, any size. Threedy sucht übrigens intensiv nach guten Entwicklern, um die weiter wachsenden Nachfragen positiv beantworten zu können.