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Seit Jahren werden offene, Linux-basierte Plattformen für die Automatisierung angeboten. Aber von den Vorteilen in der Anwendung weiß die Öffentlichkeit noch nicht viel. Die Anwender wurden dazu noch nicht befragt. Das Nachrichtenportal Industrie-Digitalisierung will das ändern. Mit Ihrer Hilfe!

Seit einem Jahr gibt es die Marktübersicht Smart Automation, derzeit in der zweiten Version. 13 Anbieter haben dafür zahlreiche Fragen sehr offen beantwortet, was sich in mehreren Tabellen niederschlägt. Von ersten Kunden und Anwendern einiger Plattformen gibt es zwar Namen und Zahlen, aber noch sehr wenig Informationen aus der praktischen Anwendung. Mit einer Online-Umfrage will ich jetzt dieses weiße Feld ausfüllen.

Bild: Mit Hilfe von Microsoft Copiulot erzeugt

Das Ende der monolithischen Steuerungen

Wer sich heute in der Industrie umschaut, wird diese Plattformen erst in wenigen Unternehmen finden. Vermutlich sind noch 95 Prozent mit den herkömmlichen Steuerungen unterwegs. Mit Software, die alles andere als offen ist, denn sie wurde von den Hardwareherstellern zusammen mit den Geräten, Maschinen und Anlagen entwickelt und verkauft. Apps gab es eher nicht. Schon gar nicht solche, die der Kunde selbst oder Dritte für diese Software geschrieben haben.

Es spricht sich herum, dass diese Art von proprietärer, monolithischer Automatisierungssoftware allmählich ihr Ablaufdatum erreicht. In Deutschland und Österreich gibt es mindestens 13 Anbieter offener, Linux-basierter Plattformen. Es sind derzeit:

Bosch Rexroth mit ctrlX AUTOMATION, FLECS Technologies mit FLECS, German Edge Cloud mit ONCITE DPS, Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mit netFIELD, KEB Automation KG mit NOA, KEBA AG mit Kemro X, Lenze  SE mit Lenze NUPANO, Phoenix Contact mit PLCnext Technology, SALZ Automation mit SALZ Controller, TTTech Digital Solutions mit Ubique, TTTech Industrial Automation AG mit Nerve, WAGO mit WAGO OS und WAGO ctrlX OS, und Weidmüller mit u-OS und easyConnect.

Auf diesen Plattformen sind Apps nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht. Die Anbieter wollen gar nicht alles selbst programmieren. Am besten weiß ohnehin der Anwender, was wiederum seine Kunden von ihm erwarten. Und Partner können für ihre Kunden Funktionalitäten  auf den Plattformen entwickeln.

Die Welt der Container-Apps gibt es nicht geschenkt

Nicht einmal spezielle Entwicklungsumgebungen für solche Apps bieten alle Plattformhersteller. Für einige gehört es mit zur Offenheit, dass ihnen jede Art von Entwicklung genehm ist, solange die Apps am Ende als Container unter Docker oder einer Docker-Alternative auf Linux laufen.

Das hört sich sehr positiv an und ist es auch. Warum sind dann nicht bereits 95 Prozent darauf umgestiegen? Sehr einfach:
Erstens, weil die alte Welt sich in Abertausenden von Maschinen und Anlagen in Tausenden von Unternehmen im Einsatz befindet und nicht mal eben umgestellt werden kann.

Zweitens weil diese Umstellung in jedem Fall Investitionen und Expertise verlangt. Denn es geht um den Sprung in die Welt der Technologie von Cloud und Internet, und nichts war der Industrie noch vor ganz kurzer Zeit mehr suspekt.

Drittens schließlich gibt es die offenen Plattformen erst seit ein paar Jahren. Pilotphasen brauchen in der Fertigungs- und Prozessindustrie Zeit und sind absolut erforderlich. Denn ganze Unternehmen hängen am guten Funktionieren dieser Kernprozesse. Also ist die Zahl der Unternehmen mit produktiver Nutzung der Plattformen noch wesentlich kleiner als die mit laufenden Pilotprojekten.

Aber gerade in dieser ersten Phase des Marktes offener Plattformen ist es für die Industrie und ihre Softwareingenieure extrem wichtig, von den Erfahrungen anderer zu lernen. Nicht so sehr für die Entscheidungsfindung bezüglich des Anbieters. Aber für die Entscheidung der grundsätzlichen Umstellung der Automation in Richtung App-Software statt monolithischer Systeme.

Das wissen nur Anwender

Was kann man mit der neuen Software besser, schneller, effizienter machen als mit der alten? Kann es trotzdem ein Vorteil sein, sie vom Hersteller der Hardware zu beziehen? Welche neuen Geschäftsmodelle erweisen sich als gewinnbringend? Wie reagieren die eigenen Kunden darauf? Solche Fragen können nur die Anwender selbst beantworten. Deshalb starte ich jetzt eine Umfrage unter meinen Leserinnen und Lesern.

Diese neuen Pattformen gehören zum Innovativsten, was die Industrie im deutschsprachigen Raum zu bieten hat. Nur die Kenntnis vom Stand der Entwicklung wie der Anwendung aus neutralem Mund hilft ihrer Ausbreitung. Und nur eine schnelle Ausbreitung kann verhindern, dass auch diese neue Technologie von Wettbewerbern etwa aus den USA oder China übernommen wird.

 

Bild mit Microsoft Copilot erzeugt

Ich platziere die Umfrage auf der Startseite von www.industrie-digitalisierung.com Das Portal ist wie ich selbst unabhängig und durch keinen Vertrag an irgendeinen Anbieter gebunden. Auch die Teilnahme an der Marktübersicht selbst ist kostenlos.

Die Umfrage basiert weder auf KI noch auf irgendeinem Umfragetool eines der Hyperscaler. Die Antworten werden ausschließlich von mir analysiert. Nur die summarischen Ergebnisse werden veröffentlicht.