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Ein ermutigender Beitrag in der FAZ

In der FAZ hat Stephan Finsterbusch am 23.4.24 zur Hannover Messe einen Artikel mit dem Titel „Der X-Faktor“ veröffentlicht. Untertitel: „Deutsche Unternehmen setzen sich im Wettlauf um die Zukunft an die Spitze.“ Der Artikel macht Mut beim Blick auf den Industriestandort Deutschland. Denn er zeigt, wo unsere Industrie – die großen Namen wie die Hidden Champions – die Zukunft nicht nur im Visier hat. Sie hat sie im besten Fall bereits auf ihrem Smartphone. Das Entscheidende spielt sich dabei derzeit in der Produktion ab. Smart Automation löst starre Prozesse ab.

Rittal-Chef Markus Asch (Mitte) erklärt auf der Hannover Messe dem norwegischen Premierminister Jonas Gahr Støre und Bundeskanzler Olaf Scholz, wie smarte Automation mit ONCITE DPS funktioniert (Quelle Rittal)

Sehr verständlich beschreibt Finsterbusch, was Rittal der FAZ schon vor der Messe im neuen Werk Haiger und dann in Hannover auch Bundeskanzler Scholz vorgeführt hat:

„Mit einem Fingerzeig verschafft sich Moritz Heide den kompletten Überblick. Er hat das Smartphone in der Hand, die hauseigene App geöffnet und scrollt nun langsam durch das Programm. Erst die Fabriken in Amerika, dann die in Asien und schließlich auch die in Europa. Er zoomt sich tief in die Datensätze der einzelnen Fertigungslinien und Arbeitsplätze. Was in der Ferne und vor Ort gerade passiert, wird auf seinem Bildschirm in Gestalt bunter Ziffern, vieler Kurven- und einiger Balkendiagramme sichtbar. Alles in einer App, alles auf einen Blick, alles in Echtzeit. Heide steht mit seinem Smartphone im Zentrum eines weltumspannenden Industriereiches.“

Die hauseigene App ist die von der 2021 gegründeten Rittal-Schwester German Edge Cloud (GEC) entwickelte Technologieplattform ONCITE Digital Production System (DPS). (Dazu mein Interview mit CTO Andreas Zerfas)

Und die Technik, die Moritz Heide, der Vice President Digital Operations bei Rittal, am Beispiel der weltweiten Fertigung zeigt, nutzen inzwischen auch namhafte Industriekunden in ihren eigenen Werken, auch wenn noch nicht alle das so öffentlich machen wie der Pressenhersteller Schuler, dessen mit Porsche und SAP aufgebauter Smart Press Shop ebenfalls auf der Messe und im FAZ-Artikel Thema ist.

Finsterbusch stellt das Beispiel Rittal in eine Reihe mit anderen Messe-Highlights und Projekten, die alle über ein X in ihrem Namen irgendwie miteinander verbunden scheinen. Gaia-X, Manufacturing-X, Factory-X, Catena-X, Aerospcae-X, Semicon-X und andere. Alles Folgeprojekte der großen Initiative Industrie 4.0, mit der nun das Konzept der Smart Factory Realität wird. (Nebenbei: ONCITE DPS war das erste System, das von Catena-X zertifiziert wurde.)

Das X steht für Transparenz

 

Wofür steht das X? Man könnte sagen, für die Verbindung und Kommunikation aller Geräte und Maschinen über Daten von Produkt und Produktion in Echtzeit. Und zwar so, dass sie für die Beteiligten auf ihrem Smartphone jederzeit und überall transparent sind. Natürlich mit der Sicherheit vor unbefugtem Zugriff.

Diese Transparenz lässt sich auf verschiedene Weise herstellen. Etwa indem alle Daten über ein einziges System zusammengeführt werden. Das tun Großunternehmen mit Unternehmenssoftware von SAP oder Siemens. Oder sie bauen sich eine digitale Fabrikwelt auf der Basis offener Standards wie Linux. Das ist die Lösung, die Rittal gewählt hat.

Energie-Monitoring mit ONCITE im Rittal-Werk Haiger (Bild Rittal)

Es ist vermutlich kein Zufall, dass seit der ersten Präsentation von ONCITE DPS die Schwesterunternehmen der Friedhelm Loh Group, Rittal, Eplan, Cideon und German Edge Cloud gemeinsam auf den großen Messen stehen. Bei Rittal werden die Daten von den eigenen IT-Spezialisten gemeinsam mit den Lösungen der anderen drei verbunden.

Die Transparenz beginnt im eigenen Haus mit einem Ökosystem, das digitale Zwillinge von Schaltschränken, Schaltplänen, Verkabelungen und Maschinen koppelt. Aber so standardisiert, dass Schuler und andere dieselben Vorteile nutzen können.

Es ist der Weg, den inzwischen eine ganze Reihe von Unternehmen einschlagen, die in der Marktübersicht Smart Automation auf diesem Nachrichtenportal zusammengebracht und in einigen Besonderheiten ihrer Plattformen verglichen sind: Bosch Rexroth mit ctrlX AUTOMATION, Contact Software mit Elements for IoT, FLECS Technologies mit FLECS, German Edge Cloud mit ONCITE DPS, KEBA AG mit Kemro X, Lenze mit Lenze NUPANO, Phoenix Contact mit PLCnext Technology, SALZ Automation mit SALZ Controller, Siemens mit Industrial Operations X, TTTech Industrial Automation AG mit Nerve, WAGO mi WAGO OS und WAGO ctrlX OS, Weidmüller mit easyConnect bzw. u-OS.

Manche von ihnen haben auch ein X im Namen ihrer Plattform. Bei anderen klingt das X durch wie bei FLECS. Alle laufen mit Echtzeit-Linux, das übrigens auch auf ein x endet. Fast alle können für x Verknüpfungen der Geräte von x verschiedenen Herstellern eingesetzt werden. Das macht flexibel, denn es funktioniert über miteinander zusammenarbeitende Composable Software, über Container-Apps und deren APIs.

Am Ende seines Artikels zieht Finsterbusch ein hinsichtlich der hiesigen Industrie – wie ich finde – ermutigendes Fazit, das ich nun kommentarlos auch am Ende meines Artikels stehen lasse:

„Bei Schuler/Porsche in Halle, bei SAP in Walldorf, bei Siemens in München, Erlangen und Amberg haben sie die Zukunft genauso im Blick wie bei Rittal im hessischen Haiger – nur haben sie sie dort auch schon auf dem Smartphone. Eine App für alles, für die digitalen Daten aus der Produktion, für den Ein- und Überblick über die eigenen Werke, für die reibungslose Organisation der neuen und alten Fabriken. Die Produktion laufe auf vollen Touren, heißt es. „Die Nachfrage ist riesig“, sagt Rittal-Chef Asch in Hannover – und auf seinem Handy leuchten alle Anzeigen grün.“