Wie mit Künstlicher Intelligenz die Produktion am Standort Deutschland international wettbewerbsfähig bleiben kann, ist die Aufgabenstellung des Projekts ‚Datenfabrik.NRW‘ des Spitzenclusters it‘s OWL. Es hat ein Gesamtvolumen von 14,5 Mio. Euro und wird mit 9,2 Mio. Euro durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Getragen wird es von einem Konsortium, das von CLAAS, Schmitz Cargobull, NTT Data, Duvenbeck Kraftverkehr und MotionMiners sowie die Fraunhofer-Institute IEM, IML, IOSB-INA und IAIS gebildet wird.
Die Datenfabrik.NRW ist ein Leitprojekt des Spitzenclusters it‘s OWL und hat – so die Verantwortlichen – eine hohe Bedeutung für den Industriestandort OstWestfalenLippe. „Künstliche Intelligenz hat enorme Potenziale, um Maschinen und Anlagen effizienter und produktiver zu fertigen. Mit der Datenfabrik wollen wir Produktion komplett neu denken – und von der Fabrikplanung über die Fertigung bis zur Logistik Daten konsequent erfassen und verwerten.
Gruppenbild ohne Dame. Das Konsortium von Datenfabrik. NRW (Bild it’s OWL)
Von den Ergebnissen und Erfahrungen können produzierende Unternehmen in ganz OWL profitieren. it‘s OWL wird dafür Workshops, Rundgänge und Transferprojekte organisieren“, wird Günter Korder, Geschäftsführer it‘s OWL Clustermanagement GmbH, in der Pressemitteilung zitiert.
Neue Produktionsanlagen bei Claas und Schmitz Cargobull
Für Claas kommt das Projekt nach eigenen Angaben kommt genau zur richtigen Zeit und passt zur aktuell stattfindenden Werksmodernisierung. Claas hat 44 Millionen Euro investiert und errichtet im Herzen seiner Mähdrescherproduktion auf 15.000 Quadratmetern eine komplett neue Halle. Mit dem Projekt ‚Synpro‘ werden die Voraussetzungen für die Produktion der High-End Mähdrescher der Zukunft geschaffen. Im Anschluss werden digitale Lösungen erarbeitet, die die Qualität der Maschinen weiter absichern und die Effizienz in der Fabrik steigern sollen. So sind beispielsweise heute schon automatisch gesteuerte fahrerlose Transportsysteme im Einsatz, die mit den tonnenschweren Erntemaschinen zwischen den einzelnen Montagestationen unterwegs sind.
Schmitz Cargobull, der zweite wichtige Konsortialpartner, treibt als europäischer Trailerhersteller die Digitalisierung sowohl in der Produktion als auch im Produkt- und Serviceangebot voran. Die Branche ist stark von konjunkturellen Schwankungen abhängig, was eine schnelle Anpassung an sich rasch ändernde Rahmenbedingungen vor allem in der Produktion erfordert. Die Hauptproduktionsstandorte von Schmitz Cargobull sind im Münsterland – das Werk für Sattelkoffer in Vreden und das Werk für Sattelcurtainsider in Altenberge.
Leitprojekt von KI.NRW
Vorstandsvorsitzender Andreas Schmitz: „Die Erkenntnisse, die wir durch die Mitarbeit am Projekt Datenfabrik.NRW für die Produktion, die Produktionsplanung und Produktionslogistik gewinnen, werden wir direkt am Werksstandort Vreden erproben. Das Werk Vreden übernimmt dann in unserem internationalen Produktionsnetzwerk Modellfunktion für die Weiterentwicklung der Produktion insgesamt.“
Die Datenfabrik ist auch ein Leitprojekt der Kompetenzplattform KI.NRW, die Nordrhein-Westfalen zu einem bundesweit führenden Standort für angewandte Künstliche Intelligenz (KI) ausbauen und das Land in internationalen Netzwerken etablieren will. Ziel ist es, den Transfer von KI aus der Spitzenforschung in die Wirtschaft zu beschleunigen, eine Leitregion für berufliche Qualifizierung in KI aufzubauen und Impulse im gesellschaftlichen Dialog zu setzen.
„Das produzierende Gewerbe ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Nordrhein-Westfalen. Das Projekt Datenfabrik.NRW soll dafür sorgen, dass das auch in Zukunft so bleibt und unsere Wirtschaft bestmöglich für die digitale Transformation gerüstet ist“, so NRW-Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart bei seinem Besuch in Harsewinkel.